Musizieren und besonders Klavierspielen ist ein wunderschönes Hobby, welchem immer mehr Erwachsene zum Ausgleich gegen den Alltagsstress nachgehen. Um daher regelmäßig trainieren und die Leidenschaft ausüben zu können, schaffen sich viele Musikliebhaber ihr eigenes Klavier an. Doch oftmals ist es gar nicht so einfach, einen geeigneten Platz in den eigenen vier Wänden dafür zu finden. Denn bei der Wahl des Standortes müssen Faktoren, wie beispielsweise die Raumakustik und die Luftfeuchtigkeit, beachtet werden. Was der perfekt geeignetste Platz für das Klavier zu Hause ist, mit welchen Tipps sich die Akustik verbessern lässt und welche Orte man lieber meiden sollte, kann man im Folgenden lesen.

Gut gewählte Raumakustik

Klavierspielen macht erst richtig Freude, wenn man nach reichlichem Üben zufrieden und stolz mit dem Ergebnis ist. Doch häufig kann dieser Erfolg von einer beeinträchtigten Soundqualität gedimmt werden. Denn der Klang des Instrumentes hängt stark von der vorhandenen Raumakustik ab. Um diese zu verbessern, sollte man bei der Wahl des Standortes des Klaviers ein paar Dinge beachten.

Einklang von Schallabsorption und Schallreflexion

Das Ziel einer guten Raumakustik ist es, das Klavier harmonisch und voluminös klingen zu lassen. Jedoch ist dies nicht immer so einfach zu erreichen, da die Schallabsorption und -reflexion eine große Rolle dabei spielen. Die folgende Tabelle soll einen Überblick verschaffen, was man unter diesen zwei Phänomenen versteht und welchen Einfluss sie auf die Akustik und die Klangfarbe haben:

 SchallabsorptionSchallreflexion
Wodurch wird es verursacht?Der Schall wird von zu vielen weichen und unregelmäßigen Oberflächen aufgenommen und verschluckt.Durch zu viele glatte und harte Strukturen wird der Schall erneut reflektiert.
Wie wirkt es sich auf den Klang aus?Der Sound des Klaviers klingt dementsprechend matt und gedämmt.Typisch dafür ist ein lärmender Klang, welcher bis zu einem leichten Echo reichen kann.

Damit ein Klavier optimal klingt, muss man daher sowohl die Schallabsorption als auch die -reflexion in ein ausgewogenes Gleichgewicht bringen. Dies benötigt allerdings meist einige Anläufe und Umpositionierungen des Instrumentes.

Wie man die Raumakustik verbessern kann

Des Weiteren gibt es ein paar einfache Tipps, wie man mit Wohngegenständen und räumlichen Veränderungen die Schallabsorption und -reflexion besser ausgleichen kann. Dazu eignet sich zum Beispiel:

  • Teppich: Wird der Klang von zu vielen harten Flächen reflektiert, kann ein Teppich die entgegengesetzte Wirkung haben und somit für einen verbesserten Klang sorgen.
  • Vorhänge: Sie können entweder als Abschirmung vor der Reflektion von Fenstern dienen oder die Absorption reduzieren, indem man sie zur Seite schiebt. Dadurch kann man sie je nach Bedürfnis anpassen.
  • Bücherregal: Dieses wird bestenfalls in direkter Nähe zum Klavier positioniert, da es dank den harten Buchrücken den Schall reflektiert, aber aufgrund der unregelmäßigen Oberflächen gleichzeitig den Klang absorbiert.

Was man bei der Raumausstattung zudem nicht vergessen darf, ist, dass das Zimmer trotzdem gemütlich sein sollte. Vor allem, wenn man nämlich als Erwachsener Klavier lernen beginnt, benötigt es dafür oftmals mehr Zeit und Geduld zum Üben als bei Kindern, weshalb man sich viel in diesem Raum aufhalten wird. 

Größere Temperaturschwankungen verhindern

Ein weiterer Punkt, welchen es bei der Standortwahl des Klaviers zu beachten gibt, ist die dort vorhandene Temperatur. Denn regelmäßige Schwankungen können zu Verstimmungen, Saitenreißen und Klappern führen.

Hinweis: Die perfekte Raumtemperatur für ein Klavier sollte in etwa 20 Grad betragen.

Deshalb sollte man ein Klavier nie direkt an einer Außenwand, im Keller oder im Dachboden platzieren, da es hier aufgrund des Wetters, der Sonneneinstrahlung und der Jahreszeit zu starken Temperaturabweichungen kommen kann. Wenn möglich, sollte man es ebenso vermeiden, das Instrument auf eine Fußbodenheizung zu stellen.

Vorhandene Luftfeuchtigkeit beachten

Ebenso muss auf die vorherrschende Luftfeuchtigkeit in einem Raum Acht gegeben werden. Denn ein Klavier kann außerdem äußerst empfindlich auf solche Schwankungen reagieren, was häufig diese Probleme als Folge hat:

  1. Risse können im Holz entstehen
  2. Der Lack kann Schäden davontragen
  3. Auf Dauer kann sich Schimmel bilden

Da es in der Regel schwierig ist einschätzen zu können, wie hoch die Luftfeuchtigkeit in einem Zimmer ist, empfiehlt es sich, einen sogenannten Hygrometer anzuschaffen. Dieser misst die Feuchtigkeit in der Luft, welche bestenfalls zwischen 40 bis 50 Prozent betragen sollte.
Auch wenn der Aufwand für das Finden des richtigen Platzes für ein Klavier nach viel Arbeit scheint, rentiert es sich auf jeden Fall, da das Musizieren viel Freude macht und eine musikalische Bildung zudem reichliche Vorteile mit sich bringt. Zudem kann es nicht schaden, das Instrument regelmäßig zu warten, reinigen und durchchecken zu lassen.

Fazit

Immer mehr Erwachsene finden Gefallen am Klavierspielen, weshalb sie sich in Folge ein eigenes anschaffen. Doch um in den vollen Genuss eines solchen Instrumentes zu kommen, ist der Standort des Klaviers ausschlaggebend. Denn je nach Raumhöhe oder der Innenausstattung kann der Klang stark beeinflusst werden. Daher muss man dafür sorgen, dass die Schallabsorption und -reflexion in einem Gleichgewicht sind, was man beispielsweise durch Hinzufügen von Wohngegenständen erreichen kann. Des Weiteren sollte man stets die Raumtemperatur und Luftfeuchtigkeit im Auge behalten, da starke Schwankungen zu Schäden am Klavier führen können.

Similar Posts